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Tumoren im Zentralnervensystem (ZNS)

Die nur mit der dreidimensionalen Zielbarkeit der Protonenstrahlen erreichbare Bestrahlungspräzision gehört zu den größten Vorteilen gegenüber der Röntgenbestrahlung. Mit der konventionellen Strahlentherapie mit Röntgenstrahlen (Photonenstrahlen) von ZNS-Tumoren ist es kaum möglich, lebenswichtige Gehirnstrukturen wie die Sinneszentren (Seh-, Hör-, Riech-, Sprachzentren), somatosensorische und motorische Steuerungsfelder zu schonen.

Am Proton Therapy Center in Prag ermöglicht die modernste Technologie Pencil-Beam-Scanning eine präzise Protonenbestrahlung des Tumors. Die hochgradig zielgerichtete Protonenstrahltherapie reduziert dank den besonderen biologischen und physikalischen Eigenschaften der Protonen die Strahlenbelastung des umliegenden gesunden Hirngewebes um 50% und gleichzeitig ermöglicht sie eine intensivere Tumorbestrahlung. Die maximale Strahlungsdosis wird erst im Zieltumor freigesetzt. Das umliegende gesunde Gewebe wird weitgehend geschont und vermindert unnötige Nebenwirkungen. Die schonende Protonentherapie kann bei der Behandlung der Gehirn- und ZNS-Tumoren erheblich zur Verbesserung der Lebensqualität der Krebspatienten beitragen.

Die Indikationsliste der am Proton Therapy Center Czech in Prag behandelten Tumore wurde in enger internationaler Zusammenarbeit (University of Philadelphia, University of Florida, MGH Boston, MD Anderson etc.) zusammengestellt.

Beipiele von Indikationen für Protonentherapie:

  • Gliome
  • Pilozytisches Astrozytom (ein langsam wachsender astrozytärer Hirntumor)
  • Oligodendrogliom
  • Astrozytom
  • Oligoastrozytom (ein Mischgliom)
  • Meningeom (ein Tumor der Hirnhautschicht)
  • Hypophyseadenom
  • Chordome und Chondrosarkome
  • Schwannom (Akustikusneurinom)

Das menschliche Nervensystem besteht aus dem Zentralnervensystem (ZNS) und dem peripheren Nervensystem (PNS). Zum zentralen Nervensystem werden das Gehirn und das Rückenmark im Inneren der Wirbelsäule gerechnet. Das periphere Nervensystem umfasst Nerven, die außerhalb des Schädels und des Wirbelkanals liegen.

Das Gehirn (Enzephalon) ist das komplexeste und wichtigste Organ im menschlichen Körper. In ihm sind die Sinneszentren, die übergeordneten Koordinations- und Assoziationszentren, aber auch Teile des endokrines Systems und vieles mehr zusammengefasst. Es ist das Zentrum unserer Gedanken, Gefühle, Sinne, Intelligenz. Gerade diese Komplexität macht die Behandlung von Hirntumoren wegen des hohen Risikos, empfindliche Gehirnstrukturen zu schädigen, am schwierigsten und gefährlichsten.

Das Gehirn besteht aus Neuronen (Nerven) und Gliazellen (Stützgewebe). Die Gliazellen teilen sich in Astrozyten und Oligondendrozyten ein. Die am häufigsten diagnostizierten Hirntumoren entstehen aus Gliazellen, sehr selten aus Neuronen. Bösartige Tumoren können im Gehirn, an den Hirnnerven, im Bereich des Hirnstamms oder im Rückenmark auftreten. Hirntumoren bilden nur selten Metastasen in anderen Organen. Andere Tumorarten (Darm-, Brustkrebs etc.) können jedoch in einem absolut gesunden Gehirn zu Metastasen führen.

WHO-Klassifikation der Hirntumoren

Die Weltgesundheitsorganisation WHO erarbeitete Grad-Skala, die eine Einteilung nach Bösartigkeitsgrad und weiteren Merkmalen ermöglicht und im Wesentlichen auf dem histologischen Entwicklungsverhalten des Tumors basiert. Diese Klassifikation ist weltweit gebräuchlich und allgemein anerkannt.
Grad I – langsam wachsende, begrenzte, histologisch gutartige (benigne) Tumoren, Beispiel: Kraniopharyngeom, Schwannom
Grad II – langsam wachsende, nicht klar begrenzte (infiltrativ wachsende) Tumoren, Beispiel: diffuses Astrozytom
Grad III – anaplastische (anomale), histologisch bösartige (maligne) Tumoren, die schneller als I und II wachsen, Beispiel: anaplastisches Astrozytom, Plexuskarzinom
Grad IV – stark anaplastische, sehr schnell wachsende, hochmaligne Tumoren, Beispiel: Glioblastom, Medulloblastom

Informieren Sie sich rechtzeitig über alle Möglichkeiten zur Therapie von Krebs, die der heutigen Medizinwissenschaft zur Verfügung stehen.
Unsere Ärzte und das ganze Team am PTC beantworten gerne alle Ihre Fragen zur Behandlung mit Protonenstrahlen.