Die Vorteile der Protonentherapie bei Krebserkrankungen im Kindesalter werden von Ärzten eindeutig anerkannt

In einer im Journal of Paediatric Oncology veröffentlichten Studie vom Februar 2020 wurde die Rolle der Protonentherapie bei der Behandlung von Kinderkrebs bei einer Vielzahl von Krebsarten untersucht. Diese Studie zeigt, dass sich mit erweiterten Behandlungsmöglichkeiten die Überlebensraten bei Krebsarten im Kindesalter weiter verbessern. Die Reduzierung behandlungsbedingter langfristiger Nebenwirkungen sekundärer Krebserkrankungen ist daher zu einem Schwerpunkt geworden.

Die Verwendung von Protonenstrahlung als medizinische Therapie wurde erstmals in den 1940er Jahren vorgeschlagen, wobei die erste Behandlung 1958 erfolgte. Seitdem hat die Protonenstrahlentherapie dramatische Veränderungen erfahren und ist bei Krebspatienten im Kindesalter mit potenziell heilbaren bösartigen Krebsarten zunehmend gefragt. Es wurde über deutliche Verbesserungen bei endokrinen Ergebnissen, neurokognitiven Leistungnen, Lebensqualität und anderen Messwerten berichtet. Beispielsweise wird durch die Verwendung einer Protonentherapie die Strahlendosis für normales gesundes Gewebe auf 60% niedriger geschätzt als bei einer herkömmlichen Strahlentherapie. Darüber hinaus werden die Vorteile der Protonenstrahlentherapie mittlerweile von Versicherungsunternehmen und anderen Gesundheitsdienstleistern weitgehend akzeptiert. Eine Umfrage, die 2016 in 54 Protonenzentren in 11 Ländern durchgeführt wurde, ergab, dass 2016 zwischen 2.000 und 2.500 Kinderpatienten mit Protonentherapie behandelt wurden, eine Zahl, die sich seit 2012 verdoppelt hat.

In der Studie wurde die Überlegenheit der Protonentherapie bei der Behandlung jegelicher Formen von Krebs im Kindesalter hervorgehoben – von Krebserkrankungen des Zentralnervensystems wie Medulloblastom, Ependymom, atypischen teratoiden / rhabdoiden Tumoren, Kraniopharyngeom und ZNS-Keimzelltumoren bis hin zu Krebserkrankungen des nicht-zentralen Nervensystems wie Rhabdomyosarkome, Ewing-Sarkom, Schädelbasis-Chondrosarkom und Chordom, Hodgkin-Lymphom, Neuroblastom, Retinoblastom und Osteosarkom.

Krebserkrankungen im Kindesalter werden einfach besser mit Protonen behandelt, weil es weniger Auswirkungen auf die Lebensqualität, Entwicklung, Gedächtnis, Sinnesorgane wie das Hören und das Intelligenzquotienten (IQ) hat, wie auch auf die klinisch signifikante Endokrinopathie. Zusätzlich wurde gezeigt, dass die Verwendung einer Protonentherapie das Risiko für sekundäre Krebserkrankungen verringert.

Die klinischen Daten zeigen nun, dass die Protonenstrahlentherapie bei der Bekämpfung von Krebs genauso wirksam ist wie die konventionelle Strahlentherapie, und es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass die Toxizität der Protonenbehandlung deutlich geringer sind. Weil randomisierte Studien and Kindern in den USA und zunehmend auch in Europa einfach „nicht möglich, machbar oder ethisch vertretbar“ sind, werden andere Methoden zur Untersuchung von Patienten durch wichtige Registrierungsdatenbanken sowohl in den USA als auch im Ausland übernommen.

Weitere Auswertungen sind unerlässlich, um die Ergebnisse in dieser Gruppe weiter zu verbessern, denn die Gesundheit der Kinder ist eine unumstrittene Priorität. 

Um herauszufinden, ob die Protonentherapie für Sie oder einen geliebten Menschen geeignet ist, wenden Sie sich an unser Patientenmanagement.

Quellen:

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