Ein Nasopharynxkarzinom, oder auch Nasenrachenkrebs genannt ist eine Krebserkrankung aus der Gruppe der Kopf- und Halstumoren. Diese Erkrankung wird oft in späteren Stadien entdeckt und durch die Lage, Umfang und Beschaffenheit ist eine Operation meist nicht möglich oder sinnvoll. Radiotherapie stellt hier die wichtigste Behandlungsoption, oft mit einer begleitenden Chemotherapie. Aber auch diese birgt Risiken für den Patienten in Form von Nebenwirkungen. Gerade hier kann Präzision der Protonentherapie einen entscheidenden Vorteil für den Patienten darstellen, da sie ermöglicht, das umliegende gesunde Gewebe im Kopf- und Halbereich zu schonen.
Im Protonentherapiezentrum Prag wurden bereits einige Patienten mit Nasenrachenkrebs behandelt, 40 von ihnen wurden in einer kürzlich publizierten Studie. Es handelt sich um Patienten in Durchschnittsalter 47 Jahre in verschiedenen Stadien der Erkrankung, die zwischen 2013 und 2018 bilateral, also beidseitig bestrahlt wurden. Die Nachbeobachtungszeit Betrug 24 (1,5–62) Monate.
Wie die Auswertung zeigt, betrug das zweijährige Gesamtüberleben (OS) 80%, das krankheitsfreie Überleben (DFS) 75%, die lokale Kontrolle des Tumors (LC) lag bei 84%. Wichtig ist dabei auch der Fakt, dass die Nebenwirkungen in Allgemeinen sehr mild waren, trotz der oft umfangreichen Bestrahlungszielfläche und der gleichzeitigen Chemotherapie. Es handelte sich dabei meistens um Hauttoxizität und Dysphagie, also Schluckstörungen, die von den Patienten als häufigste akute Nebenwirkungen angegeben wurden. Nur in vier Fällen (10%) war die Einführung einer perkutanen endoskopischen Gastrektomie erforderlich und bei zwei Patienten (5%) wurde eine schwere Spättoxizität beobachtet.
Die Ärzte und Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, dass die Protonentherapie eine schonende, vielversprechende Behandlungsmethode darstellt, trotz des hohen Prozentsatzes fortgeschrittener Erkrankungen in der untersuchten Gruppe.