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Nicky Holloways Prostatakrebs-Geschichte

Als Nicky Holloway im März 2017 in Spanien stolpert und wegen eines gebrochenen Rippens ins Krankenhaus kommt, erfährt er eine weit überraschendere Diagnose. Nach einer Reihe von Tests steht fest: Nicky leidet an Prostatakrebs. Der international bekannte house-DJ und Musikproduzent aus Barnet, North London, informiert sich und wählt unter den Behandlungsoptionen letztendlich die Protonentherapie. Diese wird von der britischen Krankenkasse NHS nicht übernommen, also startet Nicky eine erfolgreiche Spendenaktion auf GoFundMe. Seine Geschichte und auch die Behandlung in Prag macht Nicky in einem Video bekannt, in dem er sich auch für eine frühere Prävention und einen offeneren Umgang mit dem Thema Prostatakrebs einsetzt.

Nicky Holloway hat dieses Video während seines Aufenthaltes in Prag gedreht. Seine Behandlung beendete er im Februar 2018.

Lucas Kraniopharyngeom-Geschichte

Luca ist ein kleiner Junge, bei dem ein Kraniopharyngeom diagnostiziert wurde. Seine Mutter Mariana hat mit uns ihre und Lucas Erfahrungen geteilt.

Als ich von Lucas Kraniopharyngeom erfuhr, begann ich, alle möglichen Behandlungsmöglichkeiten in meinem Land – Rumänien – und auch im Ausland zu recherchieren. Zu dieser Zeit gab es in Amerika drei Neurochirurgen, mit denen ich E-Mails ausgetauscht habe und die alle eine chirurgische Entfernung des Tumors und eine anschließende Protonentherapie empfahlen. Es war das erste Mal, dass ich von einer solchen Therapie hörte.

Zwei Operationen wurden im Krankenhaus in Bukarest durchgeführt, und der Tumor wurde zusammen mit der Hypophyse vollständig entfernt. Die Ärzte gaben uns Hoffnung, dass alles gut gehen würde und wir keine Protonentherapie brauchen würden. Kurz darauf stellten wir jedoch fest, dass dem nicht so ist, und die Ärzte nannten uns zwei Möglichkeiten: Wir konnten entweder die Operationen wiederholen, wenn der Tumor erneut auftreten sollte, oder wir konnten eine Protonentherapie-Behandlung machen. Wir haben uns für die Protonentherapie entschieden. Jetzt mussten wir uns entscheiden, in welches der Zentren in Europa wir zur Behandlung gehen wollen.Ein rumänischer Student, der in Prag an einer Universität studiert, empfahl uns das Protonentherapiezentrum (PTC). Er erwähnte, dass das PTC eines der neuesten Zentren ist, also eines mit der neuesten Technologie, aber auch schon mit viel Erfahrung und gut ausgebildeten Ärzten. So wurde Prag für zwei Monate unser Zuhause. Wir haben uns nicht vorgestellt, dass die Behandlung einer solchen Krankheit so reibungslos verlaufen könnte!

Bevor wir zu Lucas Behandlung nach Prag gefahren sind, hatte ich Rumänien nie verlassen. Ich kannte auch keine Fremdsprachen, aber Susanna, die für unseren Fall zuständige Koordinatorin vom Patientenservice, half uns bei allen Einzelheiten. Susanna fand die Unterkunft, die für uns am besten geeignet war, informierte uns ausführlich und erklärte geduldig jeden Schritt im Behandlungsprozess, wobei sie auch stets darauf achtete, dass wir alles gut verstanden haben. Darüber hinaus organisierte das Protonenzentrum ein Auto, das uns vom Flughafen abgeholt und am Ende von Lucas Behandlung zum Flughafen wieder zurückgebracht hat.

Luca liebte das Proton Therapy Center und die Menschen hier. Er hatte keine Nebenwirkungen, Haarausfall oder Übelkeit. Außerdem hat Luca lange Spaziergänge zu Fuß lieben gelernt, wegen der vielen schönen Orte, die Prag zu bieten hat!

Lisa erzählt ihre Meningioma-Geschichte

Eine Frau aus der britischen Stadt Lichfield reist zu einer Spezialbehandlung nach Prag, nachdem bei ihr ein Gehirntumor diagnostiziert wurde – von dem sie zu erblinden droht. Von ALEX KELLER.

Als Lisa Hudson merkte, dass sich ihr Sehvermögen langsam verschlechterte, erklärte sie es sich mit ihrem Alter. Sie war beinah 50, also nahm die Buchhalterin aus Lichfield an, dass es sich um eine natürliche Alterserscheinung handele.

Aber im Laufe der folgenden Monate begann Lisas Sehvermögen rapide zu sinken – als ob jemand in jedem Raum „das Licht gedimmt hätte“, so wie sie es beschrieb.

Am Anfang befürchtete Lisas Optiker, dass sich ihre Netzhaut gelöst hatte, und schickte sie deswegen zu einem örtlichen Augenarzt in Birmingham. Nach einer sofortigen Überweisung an das Birmingham and Midland Eye Centre stellte sich jedoch heraus, dass es ein ernsteres Problem gab.
„Es war äußerst beunruhigend, einer Gruppe von Medizinern zuzuhören, die mit Nachwuchskollegen über die Ergebnisse meiner Augenuntersuchung diskutierten“, sagte Lisa.
„Als ich das Wort Tumor hörte, sank mein Herz tief. Mein Mann und ich konnten erst gar nicht verstehen, was da eigentlich gesagt wurde.“
Lisa fährt fort:
„Obwohl die Krankheit da noch nicht offiziell diagnostiziert wurde, wenn man so etwas hört, ist es, denke ich, eine normale Reaktion, das Schlimmste anzunehmen.“

Nachfolgende Scans, die dank Lisas privater Krankenversicherung durchgeführt wurden, zeigten, dass sie einen gutartigen Tumor hinter ihrem Auge hatte, und dieser drückte auf ihren Sehnerv. Wenn dieser unbehandelt bleibt, drohte Lisa die Erblindung.

„Es war erschreckend“, sagte sie.“ Ich hatte keine anderen Symptome. Ich war einer der wenigen, die mit einem Gehirntumor herumlaufen konnten und nichts davon merkten.
„Die Scans zeigten eine Masse im Augenhintergrund. Der Tumor wuchs auch um meinen Sehnerv. Es drückte auf meine Nervenbahnen und verlangsamte die Nachrichten, die von meinem Auge an mein Gehirn gesendet wurden, deshalb ist mein Sehvermögen immer schlechter geworden“

Lisas Tumormasse – Meningiom genannt – wuchs im dem Gewebe, das das Gehirn und das Rückenmark umgibt. Sie hatte keine Kopfschmerzen, Erbrechen oder Krampfanfälle, die normalerweise als Anzeichen eines gutartigen Tumors im Gehirn vorkommen.
„Ich war sonst total fit und fühlte mich gut“, sagte sie. „Was es ein bisschen schwerer machte, das alles zu verstehen.“

Lisa erhielt von ihrem Onkologen die Möglichkeit, den Tumor zu belassen und ihr Sehvermögen allmählich zu verlieren, bis er vollständig verschwunden war, oder sich einer Strahlentherapie zu unterziehen. Da der Tumor um den Sehnerv herum wuchs, wäre die Entfernung des Tumors zu riskant.

Lisa sagt: „Ich habe beschlossen, es zu versuchen und so viel Sehvermögen wie möglich in meinem Auge zu behalten. Ich war erst 48 und konnte mir nicht vorstellen, das Sehvermögen in meinem rechten Auge zu verlieren. Es gab noch Dinge, die ich tun und sehen wollte.“

Doch als Lisa und ihr Mann die lange Liste der mit der Strahlentherapie verbundenen Nebenwirkungen sorgfältig untersuchten, wurden sie zunehmend besorgt über die langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Lisa begonnen, auch andere Optionen zu prüfen, die im britischen staatlichen Gesundheitssystem NHS nicht verfügbar waren.

Sie sagt: „Das einzige, was Großbritannien mir anbot, war eine normale Strahlentherapie, aber deren Problem war, dass die Radiotherapie nicht nur die Tumormasse treffen würde, sondern auch die Umgebung.

„Mein Spezialist erwähnte die Protonentherapie und sagte, ich hätte wahrscheinlich wegen Ashya King davon gehört – aber das hatte ich nicht.“

Bei der Protonentherapie werden die Protonen beschleunigt, bis sie die halbe Lichtgeschwindigkeit erreichen. Sie zielen dann mit der Genauigkeit eines gespitzten Bleistifts auf die Krebszellen ab. Im Gegensatz zur herkömmlichen Strahlentherapie mit Röntgenstrahlen können sie den genauen Zielbereich präzise bestimmen, gesundes Gewebe vor dem Tumor erhalten und Schäden am dahinter liegenden Gewebe verhindern.

Die Technologie wurde im Jahre 2014 diskutiert, als der sechsjährige, am Hirntumor erkrankte Ashya King von seinen Eltern gegen den Willen seiner Ärzte aus Großbritannien entführt wurde, um sich einer Behandlung im Protonentherapiezentrum in Prag zu unterziehen.

Lisa entschied sich für die Protonentherapie, aber ihre private Krankenversicherung übernahm keine Behandlungen in Ausland. Sie hatte die Behandlungskosten aus ihren Ersparnissen finanziert. Lisa und ihr Mann reisten dann im September 2015 mehr in das mehr als 900 Meilen entfernte Protonentherapiezentrum in der Tschechischen Republik.

Dort verbrachte sie die nächsten sechs Wochen mit Protonen –Bestrahlungssitzungen, jede Woche an fünf Tagen. Lisa sagt: „Eine gummierte Maske wurde über mein Gesicht gelegt und ich musste ungefähr 20 Minuten dort liegen. Die meiste Zeit wurde damit verbracht, den Strahl zu positionieren, und nur etwa drei bis fünf Minuten davon war tatsächlich die Protonentherapie [siehe das Bild oben].“

Nach sechs Wochen kehrte Lisa nach Hause zurück und machte die Nachsorge im Queen Elizabeth Hospital in Birmingham, wo auch ihre Sehkraft getestet wurde.

„Die Verbesserung war dramatisch, zum Beispiel wurde meine Farberkennung verbessert und der Sehtest zeigte eine schnellere Reaktion auf die Lichterkennung.“ sie sagte.“

„Der eigentliche Tumor hat sich nicht verkleinert, aber die Idee war, dass er nicht größer wird. Und ich denke, mit der Zeit wird er schrumpfen.“

„Die Behandlung selbst konnte den Tumor nicht entfernen, aber die Idee war, seine DNA so zu verändern, dass er nicht weiter wächst.“

„Letztendlich hatte ich keine Wunder erwartet. Ich hatte nicht erwartet, dass das Sehvermögen in meinem Auge vollständig wiederhergestellt wird, aber die Behandlung hat möglicherweise das Sehvermögen meines betroffenen Auges gerettet.“

Und sie fügt hinzu: „Ich dachte vorher nur, du wirst älter und dein Sehvermögen verschlechtert sich. Rückblickend erinnerte ich mich, dass ich auch blinkende Lichter gesehen hatte und dachte, es sei eine Migräne. Es war wie psychedelische Blitze in mein Gesicht – aber es waren offensichtlich die ersten Anzeichen meines Tumors.

„Ich hätte schon früher zu den Ärzten gehen sollen, aber der Tumor wuchs langsam und auch Monate früher zu gehen hätte keinen großen Unterschied gemacht.“

Lisa war mit dem Proton Therapy Center Prag sehr zufrieden, und auch, dass sie das Glück hatte, sich eine private Krankenversicherung leisten zu können.
Sie sagte: „Als ich einen Brief mit Terminen von der staatlichen NHS-Versicherung bekommen habe, hatte ich bereits drei private medizinische Konsultationen und zwei MRT-Scans durchgeführt. Ich hatte auch schon meine Behandlung in Prag organisiert.“

„Ich hatte großes Glück, dass ich meine Behandlung selbst bezahlen konnte. Das Team in Prag war fantastisch und hat sich so gut um uns gekümmert.“

Wer ist der Chefarzt des Prager Protonenzentrums?

Wir stellen Ihnen Dr. Jiří Kubeš vor. Seit 2013 leitet er den Ärzteteam des PTC: entscheidet über die Auswahl der behandelten Diagnosen, widmet sich mit großer Hingabe den Patienten und ist auch wissenschaftlich aktiv. Wie sind seine bisherigen Erfahrungen mit der Protonentherapie und wo ist sie am wirksamsten, erfahren sie hier.

Dr. Jiří Kubeš arbeitete zuerst in der Onkologischen Abteilung des Jičín-Krankenhauses und wechselte nach der Attestation an das Institut für Radioonkologie des Universitätsklinikums Bulovka. Anschließend leitete er die Abteilung für Strahlentherapie der Onkologischen Klinik des Universitätsklinikums Ostrava. Von 2007 bis 2013 war er Chefarzt der Strahlentherapie am Instituts für Radioonkologie im Prager Krankenhaus Na Bulovce. Seit 2013 ist er Chefarzt des Protonenzentrums in Prag und seit 2018 leitet er ebenfalls die Abteilung der am Prager Universitätskrankenhaus FN Motol. Seine Hauptfachgebiete sind Karzinome der Prostata- und Kopf-Hals-Tumoren.

Joe Tuftnells Prostatakrebs-Geschichte

Lernen Sie Joe Tuftnell kennen.

Joe Tuftnell war unser erster ausländischer Patient. Heute, im März 2020, 7 Jahre nach der Behandlung, ist Joe immer noch fit und hat mit einem PSA Wert von 0,2 (Stand Februar 2020) nach wie vor keine Nebenwirkungen oder Spätfolgen. Obwohl Joe wegen des Corona-Virus zur Zeit zur nur zu Hause ist, steht er trotzdem mit ehemaligen und potentiellen Patienten aus der ganzen Welt im Kontakt. Seine Geschichte finden Sie hier.

Joe Tuftnell war unser erster ausländischer Patient. Als bei ihm in 2012 bei einer Routineuntersuchung ein bösartiger Prostatakarzinom im mittleren Stadium diagnostiziert wurde, zögerte er nicht und erkundigte sich selbst nach Behandlungsmöglichkeiten außerhalb Großbritanniens, wo er lebt.
Weil er schon seit vielen Jahren zu Konzerten klassischer Musik nach Prag kommt, hat er kurz nach der Diagnose bei einer solchen Reise von der Eröffnung des neuen Protonenzentrums in Prag und der Behandlungsmöglichkeit erfahren. Hier können Sie Joe und seine Geschichte kennenlernen (Link video). Wichtig ist, dass heute, im März 2020, und so 7 Jahre nach der Behandlung, ist Joe immer noch fit und hat mit PSA Wert 0,2 (Stand Februar 2020) nach wie vor keine Nebenwirkungen oder Spätfolgen. Zur Zeit ist Joe in der Hausquarantäne, wie es auch in UK wegen des Corona-Virus dringend empfohlen wurde, er ist aber trotzdem in Kontakt mit ehemaligen und potentiellen Patienten aus der ganzen Welt, die Fragen zu der Behandlung haben.

Unser Team steht oft in Kontakt mit Joe, weil er ein Protonentherapie-Botschafter in Großbritannien geworden ist – wie er selbst sagt, ist es oft wichtig, rechtzeitig die richtigen Informationen zu erhalten. Weil nicht jeder das Glück hat, im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein.

MPKs Plattenepithelkarzinom des Anoderms-Geschichte

Ich möchte mich mit der Abkürzung meines Namens vorstellen MPK. Ich bin 70 Jahre alt und mein ganzes Leben arbeite ich in den Medien und zwar sowohl in Deutschland als auch in der Tschechischen Republik. In meiner weitverzweigten Familie findet man manchen Arzt, so dass ich Ärzte nicht als „Götter in Weiß“ betrachte. Ich stelle gerne suggestive Fragen und will die Wahrheit wissen. Bis zum Anfang dieses Jahres war ich in meinem bisherigen Leben nur ganze 3 Tage in stationärer Behandlung und das mit eigentlich ziemlich banalen Diagnosen. Man sagt nicht umsonst „Gesundheit schätzt man erst, wenn man sie verloren hat“.

Im Laufe dieses Jahres wurde bei mir aufgrund von banalen Anzeichen, aber nach vielen Untersuchungen in Deutschland, ein Plattenepithelkarzinom des Anoderms mit Infiltration der Rektummukosa, 2,5 mal 1 Zentimeter groß, diagnostiziert. Noch vor 30 Jahren hätte diese Diagnose zur Operation mit künstlichem Darmausgang (Stoma) geführt – und das ein Leben lang. Die aktuelle Therapie, eine Kombination von Bestrahlung und paralleler Chemotherapie, verspricht eine erfolgreiche Behandlung und Heilung der Krankheit.

Vor einigen Jahren habe ich von der Eröffnung des Proton Zentrums in Prag gehört, vor allem Informationen über die Therapie erhalten, die die anderen nicht erkrankten Organe, schont. Ich habe damals wirklich nicht gedacht, dass in relativ kurzer Zeit auch ich eine solche Behandlung in dieser Einrichtung brauchen würde. Als die Diagnose feststand, wurde ich mir mit der Chefärztin eines Krankenhauses in Köln schnell einig, dass gerade die Protontherapie eine optimale onkologische Behandlung wäre. Die Kosten für diese Therapie wurden von meiner privaten deutschen Krankenkasse Debeka in voller Höhe übernommen. Spannend war dann auch die Aufnahmeprozedur im Prager Protonenzentrum. Denn es musste entschieden werden, ob die dortige Behandlung für die Art meiner Erkrankung überhaupt in Frage käme. Als ich eine positive Antwort erhalten hatte, sah ich wieder Licht am Ende des Tunnels.

Kein onkologischer Patient kann erwarten, dass ihn ein Wellness-Urlaub erwartet. Nach fünfwöchiger Behandlung kann ich feststellen, dass die Entscheidung für das Protonenzentrum in Prag die einzig richtige war. Die Einrichtung ist für den Patienten sehr angenehm, genauso wie der Umgang von Seite der Beschäftigten. Das gilt in gleichem Maße für alle Angestellten – egal ob es sich um die behandelnden Ärzte, Manager, RezeptionistInnen, Techniker, die die Bestrahlung leiten, oder die Krankenschwestern, handelt. Sie haben Verständnis für die psychische Situation, in der sich der Patient befindet. Sie halten alle vereinbarten Termine mit größter Sorgfalt ein. Als Patient haben Sie in jeder Situation das Gefühl, dass alle für einen da sind und kein noch so spezieller Wunsch lästig ist. Schon bei dem ersten Kontakt wird Alles schnell, sachlich und professionell erledigt. Die behandelnden Ärzte erschrecken die Patienten nicht, aber verschweigen auch keine möglichen Komplikationen, oder einen eventuellen Misserfolg der Therapie, was man auch nicht immer ausschließen kann. Fazit: Die onkologischen Erkrankungen sind immer zahlreicher und können jeden treffen. Die Behandlungen sind immer erfolgreicher, aber nicht schmerzfrei.

Allen Betroffenen wünsche ich, dass ihre Krankheit heilbar wird und die Kosten von den Krankenkassen übernommen werden – auch die Proton-Behandlung, so wie es in meinem Fall war. Und falls Sie sich für eine Einrichtung in Europa entscheiden sollten, kann ich Ihnen das Proton Zentrum in Prag wärmstens empfehlen.

Gerganas Osteosarkom-Geschichte

Hallo zusammen!

Mein Name ist Gergana Mihaylova, aber alle meine Freunde und Familie nennen mich Gerry. Ich wurde am 26. April 1981 in Sofia, Bulgarien, geboren – es war Ostersonntag! Ich hatte eine glückliche und gesunde Kindheit und war umgeben von Liebe und Aufmerksamkeit. Als ich älter wurde, lernte ich, dass ich mit viel harter Arbeit und Zuversicht alles erreichen kann. Ich gebe niemals auf! Ich liebe die Schönheit und das Leben. Ich glaube an Wunder und dass immer etwas Gutes kommen wird. Ich sage das alles, weil ich denke, dass es von großer Bedeutung ist für die Geschichte, die ich Ihnen erzählen werde.
Alles begann im Frühjahr 2017. Auf meiner rechten Schläfe trat eine kleine Schwellung auf. Ich dachte, dass ich mich irgendwo gestoßen hätte. Ich hatte keine Beschwerden, beschloss aber trotzdem, zum Arzt zu gehen. Und so begann mein „Abenteuer“.

Die verschiedenen Untersuchungen, die ich durchgeführt habe, deuteten auf ein Problem, aber es war nicht klar, wie ernst es war. Bis dann die Schwellung so weit zunahm, dass es die Form meines Kopfes veränderte.
Meine erste Operation wurde im Juli von den Neurochirurgen im Tokuda Hospital in Sofia durchgeführt. Sie entfernten dabei einen Tumor, der sich als bösartig erwies. Ich erholte mich sehr schnell, alle meine Untersuchungen zu diesem Zeitpunkt waren gut und ich fühlte mich gesund. Ich suchte den Rat verschiedener Spezialisten und beschloss dann, zur Behandlung in die Türkei zu gehen. Dort wurde mir eine Strahlentherapie verschrieben.
Es war eine Tortur, aber ich habe es mit Unterstützung meiner Familie, Freunde und Kollegen geschafft. Meine Nachuntersuchungen zeigten, dass der Tumor restlos entfernt war. Nach Monaten des „Weges durch den Schmerz“ machte ich mich wieder an die Arbeit. Das Leben ging weiter! Aber das Schicksal oder die Vorsehung hatte für mich eine Fortsetzung wie im Albtraum vorbereitet.

Im März 2019 merkten die Radiologen bei einer MRT-Untersuchung, dass im Vergleich zu meiner vorherigen MRT etwas nicht stimmte. Und es fing alles wieder von vorne an…
Zwei Monate Konsultationen, Nachforschungen und eine zweite Operation im Mai – diesmal habe ich mich für das Memorial Hospital in Istanbul entschieden. Der histologische Befund bestätigte die Diagnose: Osteosarkom (eine Art von Knochenkrebs).
Ich bin dankbar für die Aufmerksamkeit und Haltung des gesamten Teams und persönlich von Prof. Dr. Gökhan Bozkurt. Er und Prof. Fazilet (Radiologie) rieten mir, meine Behandlung mit Protonentherapie so bald wie möglich fortzusetzen. Leider hatten sie diese Technologie nicht. In Bulgarien auch nicht.

Sobald ich wieder in Sofia war, suchte ich nach weiteren Informationen. Ich ließ alle notwendigen medizinischen Unterlagen in mehrere Sprachen übersetzen, die ich dann an zahlreiche europäische Protonenzentren geschickt habe. Natürlich setzte ich auch meine Kontrolluntersuchungen fort. In weniger als drei Monaten sahen die Radiologen wieder ein neues „Ding“ wachsen. Es folgte eine dringende dritte Operation und eine Woche später eine vierte kleinere Nasenbelüftung. Zurück in der Türkei. Zurück in derselben Klinik. Und wieder die gleiche Empfehlung: DRINGENDE PROTON THERAPIE! Mein Freund Vlado (Vladimir) war die ganze Zeit mit mir im Krankenhaus. Seine Unterstützung war von grundlegender Bedeutung und hat mir geholfen, meine Gelassenheit zu bewahren und meinen Weg weiter mit Optimismus zu gehen.

Vlado und ich begannen erneut Informationen zu suchen, übersetzten weitere Dokumente und schickten Anfragen an alle Länder, in denen Protonentherapie durchgeführt wurde. Wir haben Antworten von mehreren Kliniken erhalten, aber eine ist uns besonders aufgefallen: das Protonentherapiezentrum in Prag. Sie antworteten immer am schnellsten und am besten organisiert. Nicht nur per E-Mail, sondern auch per Telefon: Sie haben immer den Hörer abgenommen, was für mich von großer Bedeutung war, weil es keine ZEIT gab.
Anfang Dezember besuchte ich das Protonentherapiezentrum für meine erste Beratung. Durch das Treffen mit Dr. Haas wurde mir klar, dass es eine Gelegenheit gab, sehr schnell mit der Protonentherapie zu beginnen. Allerdings musste ich zuerst die S2-Finanzierung (EU-Formular für die Kostenübernahme durch die Krankenkasse) erhalten: ich konnte mir die Behandlung als Selbstzahler nicht leisten. Sowohl die Tschechische Republik (wo sich die Klinik befindet) als auch Bulgarien (wo ich herkomme) sind EU-Mitglieder, und die bulgarische Krankenkasse kann die Behandlung im Rahmen dieses Abkommens bezahlen.

Ich habe der Nationalen Krankenkasse (NHIF) sofort alle erforderlichen Unterlagen für die Zuweisung von Mitteln für die Behandlung im Ausland vorgelegt. Ich musste noch zusätzlich zu allen meinen Krankenakten ein Angebot der zuständigen medizinischen Einrichtung bezüglich der Kosten und der Dauer der Behandlung einreichen. Auch hier wurden mir alle erforderlichen Dokumente vom Proton Therapy Center sehr schnell zur Verfügung gestellt. Und dann habe ich die Genehmigung für die S2-Finanzierung zu Weihnachten erhalten! Wie man da nicht an Wunder glauben kann!

Vlado und ich kamen kurz vor Neujahr in Prag an. Wir wurden am Flughafen von einem Auto abgeholt, das vom Proton Therapy Center geschickt wurde. Vor Beginn der Behandlung mussten der Strahlentherapieplan, die Fixierungsmaske usw. erstellt werden. Dies alles geschah am 30.12.2019. In dieser Zeit lernten wir Petra und Susi kennen – die jungen Frauen, die den gesamten Behandlungsprozess koordinierten. Ich habe von ihnen Informationen über alles Wichtige erhalten, aber auch über Dinge, die nicht unbedingt mit der Behandlung zu tun hatten! Zum Beispiel wurde ich zu einem Galaabend eingeladen, der von der Onkologiestiftung organisiert wurde. Es gab Ärzte, Patienten und Angehörige der Gesundheitsberufe aus der Tschechischen Republik. Ich war mit Petra zusammen und wir hatten viel Spaß!

Und dann begann meine Behandlung …
Die Behandlungssitzungen sind kurz und schmerzlos und werden mit den neuesten und modernsten Geräten der Welt durchgeführt. Ich hatte keine Nebenwirkungen außer einer leichten Hautrötung im bestrahlten Bereich. Jede Woche hatte ich eine Untersuchung bei Dr. Haas, die sich während der gesamten Behandlung um mich kümmerte. Jede Woche hatte ich auch eine Kontroll-MRT, mit der die Ärzte meine Fortschritte sehr genau verfolgten. Dr. Haas hat mich immer über meine Ergebnisse und Fortschritte auf dem Laufenden gehalten. Ich hatte auch ein Treffen mit Dr. Matz, einem Physiker von PTC, der mir half, die Behandlung besser zu verstehen. Er zeigte mir auch meinen Bestrahlungsplan!

Abschließend kann ich sagen, dass die extrem schnelle und professionelle Leistung, die ich im Proton Therapy Center erfahren habe, sowie die Freundlichkeit aller Menschen, die sich dort um mich gekümmert haben, definitiv alle meine Bedürfnisse erfüllt haben! Man fühlt sich wohl hier, und ist Prag so eine fabelhafte, schöne Stadt, dass es der Aufenthalt dort ein Genuss für sich ist!

Interview mit Dr. med. Kateřina Dědečková Rosolová

Interview mit Dr. med. Kateřina Dědečková Rosolová, geführt im September 2018 in Prag am Proton Therapy Center in Prag, Tschechische Republik.

Bestrahlung von Tumoren des lymphatischen Systems gehört im Proton Therapy Center in Prag zum Spezialgebiet der renommierten Fachärztin für Strahlentherapie, Dr. med. Kateřina Dědečková Rosolová. Neben dem Proton Therapy Center Prag ist Dr. Dědečková Rosolová an der Onkologischen Klinik der Karlsuniversität und an der Universitätsklinik Motol in Prag tätig. Sie beteiligt sich weiter an der Erstellung von internationalen Leitlinien für die Behandlung von Lymphomen und an klinischen Studien zum Thema. Sie verfasste eine Reihe von wissenschaftlichen Veröffentlichungen, z. B. „Diagnostische und therapeutische Verfahren bei Erkrankten mit malignen Lymphomen“. Dr. Dědečková Rosolová ist Mitglied in onkologischen Fachgesellschaften und internationalen Arbeitsgruppen, z. B. im Council der International Lymphoma Radiation Oncology Group (ILROG), die in diesem Jahr in der medizinischen Fachzeitschrift „Blood“ die Behandlungsempfehlungen für die Protonentherapie der Lymphome im Mediastinum publizierte.

Frau Dědečková Rosolová, Sie beteiligten sich an der Veröffentlichung in der renommierten medizinischen Fachzeitschrift der American Hematology Society „Blood“ Juni 2018, die einen bedeutenden Fortschritt in der radioonkologischen Protonenbehandlung von Lymphomen bedeutet. Worum geht es und welche Mitglieder waren an der Zusammenarbeit beteiligt?

Die Protonenstrahltherapie wird in der medizinischen Behandlung von Lymphomen immer häufiger angewandt. So entstand das Bedürfnis, die Leitlinien für die Indikation dieser Art der Radiotherapie in der klinischen Praxis zu formulieren. Im Prozess der Entwicklung und Erstellung von Leitlinien für die Bestrahlung von hämatologischen Tumoren ist die International Lymphoma Radiation Oncology Group ILROG sehr aktiv, Radioonkologen aus der ganzen Welt arbeiten hier zusammen.

Im ILROG entstand auch eine Arbeitsgemeinschaft von Ärzten und Medizinphysikern aus den klinischen Zentren, die die größten Erfahrungen mit der Protonentherapie der Lymphome haben. Es handelte sich um einige amerikanische universitäre Institutionen (MD Anderson, University of Florida, University of Pennsylvania) und einige europäische Institute (Institute Curie Paris in Frankreich, Rigshospitalet University Hospital Kopenhagen in Dänemark), darunter auch unser Proton Therapy Center in Prag. Die Einladung zu dieser Kooperation erfolgte nach der Präsentation von Technologien und medizinischen Ergebnissen unseres Patientenkonvoluts mit Hodgkin-Lymphom im Mediastinum auf dem internationalen Kongress (10th International Symposium on Hodgkin Lymphoma) in Köln im Oktober 2016. Diese Erkenntnisse wurden als sehr wichtig erachtet und zur Veröffentlichung in die renommierte medizinische Fachzeitschrift Blood aufgenommen. Es freut uns sehr, dass diese neuen Leitlinien auch auf unseren Erfahrungen mit der Protonentherapie basieren, und ich hoffe ganz fest, dass sie eine breitere Anwendung der Protonentherapie bei Lymphomen im Mediastinum in der Tschechischen Republik und auch im Ausland ermöglichen werden.

Was ist für Sie das wichtigste Ergebnis dieser Arbeitsgruppe?

Das Ergebnis der Arbeitsgruppe war die Erstellung von internationalen Leitlinien und Handlungsempfehlungen für die radioonkologische Protonentherapie bei Lymphomen im Mediastinum bei Erwachsenen. Diese Leitlinien erleichtern die geeignete Patientenindikation für die Protonentherapie. Das heißt, nur diejenigen Patienten für die Protonentherapie zu indizieren, die von den protonentherapeutischen Maßnahmen während ihrer Krebstherapie am meisten profitieren werden. Zum besseren Verständnis würde ich hier gerne einige Informationen ergänzen, die zum Teil die Spezifika der medizinischen Behandlung von Patienten mit Lymphomen erklären:

Die Bestrahlung wird in der medizinischen Behandlung von Lymphomen nicht allein, sondern in Kombination mit der Chemotherapie und mit der biologischen Therapie durchgeführt. Somit erhöhen sich die Heilungschancen, aber gleichzeitig summieren sich die Risiken unterschiedlicher krebstherapeutischer Methoden. Wie aus den Evaluationsergebnissen der in der Vergangenheit krebsbehandelten Patienten allgemein bekannt ist, steigt mit der Zeit das Risiko von späten Nebenwirkungen der Krebstherapie. Wir sprechen hier über die Dauer von 10 Jahren oder auch von Jahrzehnten nach der onkologischen Therapie. Zu den schwerwiegendsten Nebenwirkungen gehören die sekundären Tumoren, die infolge der Beschädigung von gesunden Zellen durch die onkologische Therapie entstehen können (so z. B. aufgrund von Mutationen von Zellen im Lungengewebe, im Brustgewebe oder im Ösophagus). Weiter befürchten wir kardiovaskuläre Erkrankungen (Beschädigung der Herzmuskulatur, der Herzklappen, der Koronararterien). Besonders wichtig ist also die maximale Schonung lebenswichtiger Risikoorgane, als Schutz vor Nebenwirkungen der onkologischen Therapie.

Die meisten Lymphom-Patienten haben eine hohe Chance auf eine vollständige Heilung, aber ein erhöhtes Risiko, dass bei ihnen mit der Zeit die Spätfolgen der onkologischen Therapie auftreten. Allgemein kann man sagen, dass die heutige Behandlung von Lymphomen einen Trend zur Minimierung aufzeigt. Die Anzahl der Zyklen einer aggressiven Chemotherapie wird anhand der Tumorreaktion im Laufe der Chemotherapie reduziert. In der Radiotherapie wird die Gesamtstrahldosis und Strahlumfang möglichst reduziert, es werden dafür Technologien verwendet, die die geplante Bestrahlung mit einer höheren Genauigkeit durchführen können. Eine solche Technologie ist die Protonentherapie.

Wann genau ist also die Protonentherapie für den Patienten wesentlich vorteilhafter gegenüber der herkömmlichen Radiotherapie mit Photonen?

Die Protonentherapie soll immer bei Patienten mit der Notwendigkeit der Bestrahlung des Mediastinums (Mittelfellraumes) erwogen werden, bei denen eine hohe Chance auf vollständige Heilung besteht. Im Mediastinum befinden sich viele Organe, die durch die Strahlung beschädigt werden können (Herz, Lunge, Ösophagus, Brustdrüsen, Rückenmark). Für solche Patienten ist in den meisten Fällen die Protonentherapie die schonendste Bestrahlungsmöglichkeit. Den größten Vorteil scheint die Protonentherapie den Patienten zu bringen, die im unteren Mediastinum (ab dem 7. Brustwirbel, ggf. unter dem Niveau der linksseitigen Koronararterien) bestrahlt werden, und weiter den jungen Patientinnen, die in der Achselhöhle bestrahlt werden. Das Brustgewebe ist insbesondere in jüngerem Alter wesentlich sensibler gegenüber ionisierender Strahlung und so sollten die Brustdrüsen maximal geschont werden. (Protonentherapie ermöglicht eine Verringerung der Bestrahlungsdosis auf das umgebende gesunde Gewebe, daraus resultiert eine geringere integrale Strahldosis).

Weiter wird die Protonentherapie bei den Patienten erwogen, denen eine wiederholte Bestrahlung des Mittelfellraums empfohlen wurde, wie auch bei den Patienten, die bereits eine sehr intensive Chemotherapie, ggf. auch mit Knochenmarktransplantation, absolviert haben. Bei diesen Patienten ist das gesunde Gewebe bereits vor der Bestrahlung durch die erfolgte onkologische Therapie sehr vorbelastet. Wenn in diesem Fall noch Radiotherapie indiziert wird, ist die Protonentherapie die am meisten schonende Form der Bestrahlung.

Welche Nebenwirkungen haben, Ihrer Erfahrung nach, die Patienten, die mit Protonentherapie behandelt wurden, und welche Ergebnisse wurden mit der Therapie erzielt?

In unserem Protonenzentrum spezialisieren wir uns vor allem auf die Bestrahlung von Patienten mit der Lymphomlage oberhalb des Zwerchfells. Die meisten Patienten haben ein Hodgkin-Lymphom im Mediastinum. Die Bestrahlung dieser Region verläuft meistens mit einem Minimum von ernsteren unerwünschten Nebenwirkungen. In der Regel treten leichte Schluckbeschwerden, Mundtrockenheit und Hautrötung an der bestrahlten Stelle (vordere Seite des Brustkorbes, des Halses oder die Achselhöhle) auf. Manchmal wird die Bestrahlung von leichten Müdigkeitserscheinungen begleitet.

Die Minderheit der Patienten sind Patienten mit einem Non-Hodgkin-Lymphom, bei denen wir auch das Mediastinum bestrahlen. Das Spektrum von unerwünschten Nebenwirkungen ist hier ähnlich wie bei der Bestrahlung von Hodgkin-Lymphomen.

Die Heilungsergebnisse der Protonenbehandlung sind in diesen Fällen hervorragend. Wir haben bisher kein Therapieversagen in der bestrahlten Region verzeichnet. Bei einigen wenigen Patienten (die meisten von ihnen mit Non-Hodgkin Lymphom) kam es zur erneuten Erkrankung, jedoch außerhalb der bestrahlten Stelle. Bei den meisten von ihnen verlief allerdings die darauffolgende rettende Behandlung durch Chemotherapie oder durch biologische Therapie, oft verbunden mit einer Transplantation von Knochenmark, erfolgreich.

Wieviele Patienten mit der Diagnose maligner Tumor des lymphatischen Systems wurden bisher im Proton Therapy Center in Prag behandelt und mit welchen Ergebnissen? (Stand September 2018)

Bisher wurden bei uns 95 Patienten mit einem Hodgkin Lymphom im Mediastinum, 30 Patienten mit einem Non-Hodgkin Lymphom und etwa 20 Patienten mit einem nichtmediastinalen Lymphom (Tumorlage im Hals, Nasennebenhöhlen, Becken, Bauch) mit den Protonen bestrahlt.

Alle Patienten sind nach der medizinischen Behandlung des Hodgkin Lymphoms am Leben, zwei von ihnen absolvierten nach der Radiotherapie noch eine weitere Behandlung, da die Erkrankung an einer anderen Stelle außerhalb der bestrahlten Region erneut auftrat.

Die Patienten mit einem Non-Hodgkin Lymphom (die meisten von ihnen mit einem Tumortyp „diffuses großzelliges B-Lymphom-DLBCL“) haben ein wenig schlechtere Ergebnisse. Das ist erstens durch die größere maligne Aggressivität dieser Tumorarten bedingt und zweitens durch die Überweisung von denjenigen Patienten, die mit klassischen Krebsmethoden bereits austherapiert wurden.

Welche möglichen Nachteile hat die Protonentherapie für den Patienten?

Der einzige Nachteil, der mir einfällt, ist vielleicht eine mögliche längere Bestrahlungsdauer. Die Anzahl der Bestrahlungssitzungen und die Gesamtstrahlendosis gleichen der der konventionellen Photonentherapie. Die einzelnen Bestrahlungssitzungen sind allerdings bei der Protonenbehandlung des Mediastinums etwas länger. Der Grund liegt darin, dass wir bei allen Patienten eine spezielle atemgesteuerte Bestrahlungstechnik in der Position maximaler Einatmung anwenden. Die Bestrahlung passiert nur dann, wenn sich die Atembewegung des Patienten in der vorher genau definierten Position des gesteuerten maximalen Einatmens befindet. Diese Position bedeutet eine sichere und reproduzierbare Brustkorblage, die wir bei der Protonenbehandlung immer sichern müssen. In dieser Position sind die meisten Patienten in der Lage, den Atem für 15 Sekunden bis zu einer Minute anzuhalten. Beim Ausatmen stoppt die Bestrahlung automatisch und wird erst erneut in der vorher genau definierten Position des Atemzyklus fortgesetzt. Eine Bestrahlungssitzung besteht aus 2 bis 15 Atemzyklen des Patienten.

Dieser „Nachteil“ wird allerdings durch den Vorteil der größeren Genauigkeit und der besseren Zielbarkeit ausgeglichen. Das bedeutet eine weitgehende Schonung der Organe im Mediastinum. Dies wird erreicht durch die Präzision der Protonenbestrahlung und das Durchführen der Bestrahlung nur in der Position der maximalen Einatmung und somit stets bei gleicher Lage des Zielgebiets. So wird das mitbestrahlte Volumen von Herz und Lunge gering gehalten.

Zur Zeit existiert keine schonendere Möglichkeit einer radioonkologischen Bestrahlung von mediastinaler Region als die protonentherapeutische Technologie des Pencil Beam Scannings in der gesteuerten maximalen Einatmungsposition.

Die Protonentherapie gehört noch nicht zu den Standardleistungen im Gesundheitswesen. Wie ist die bisherige Stellungnahme der Fachgemeinschaft der Hämatologen zur Protonentherapie? Wird die Leistung der Protonenbestrahlung von den Krankenversicherungen akzeptiert?

Die Hämatoonkologen beurteilen die Protonentherapie als weniger belastend und mit weniger Risiken für den Patienten. Das ist sehr positiv, meiner Meinung nach.

In manchen Fällen werden Patienten mit einem soliden Lymphom zu uns ins Protonenzentrum eingewiesen, bei denen die herkömmliche Krebstherapie versagte und für die es keine weitere klassische Krebstherapie mehr gibt. In diesen Situationen kann die radioonkologische Protonentherapie als eine rettende Therapie eingesetzt werden, bei der die Erkrankung lokal unter Kontrolle gehalten wird. Bei einigen Patienten kann dann nach der Verringerung der Anzahl der Krebszellen („debulking“) eine erfolgreiche Transplantation des Knochenmarks durchgeführt werden: (Wenn die Erkrankung auf eine systemische Krebstherapie nicht reagiert, besteht bei Knochenmarktransplantation nur eine sehr geringe Chance auf Erfolg). Die Protonentherapie kann somit dem Patienten eine neue Heilungschance bieten, indem sie das Wachstum des resistenten Tumors stoppt und eine Knochenmarktransplantation ermöglicht. Oft werden wir von Hämatoonkologen oder von Radioonkologen um Konsultationen zur Protonentherapie gebeten, wenn eine sichere Anwendung der klassischen Radiotherapie in den radioonkologischen Abteilungen mit einer Standardeinrichtung nicht möglich ist.

Die Kostenübernahme der Protonentherapie durch die Krankenversicherung erfolgt individuell gemäß den Rechtsvorschriften. Zur Übernahme der Kosten ist ein Gutachten des Komplexen Onkologischen Zentrums notwendig. Sehr oft muss der konkrete Vorteil der Protonenbehandlung durch einen Vergleichsplan von Protonen- und Photonenbestrahlung nachgewiesen werden. Es ist schon ein Problem, dass der Genehmigungsprozess für die Protonentherapie so lange dauert und dadurch oft der geplante Therapiebeginn verzögert wird. Zeitlich aufwendig ist besonders die Erstellung des Vergleichsplans. Wir arbeiten deswegen gemeinsam mit den Kollegen der Oxford University an einer Analyse der Protonen- und Photonenpläne in Bezug auf die Risiken der späteren Toxizität zusammen. Als Ergebnis sollen Handlungsempfehlungen für die Indikation von geeigneten Patienten formuliert werden: also Indikationen von Patienten, die durch die protonentherapeutische Behandlung ein niedrigeres Risiko für die Entstehung von sekundären Tumoren und kardiovaskulären Erkrankungen aufweisen werden. Solche Patienten könnten dann für die Protonentherapie auch ohne die Notwendigkeit der Erstellung von Vergleichsplänen zugewiesen werden. Die Existenz von solchen internationalen Handlungsempfehlungen und Leitlinien könnte auch Patienten in anderen Ländern den Zugang zur Protonentherapie erleichtern.

Ausgewählte wissenschaftliche Veröffentlichungen, Konferenzbeiträge, Vorträge, Forschungsstudien etc. von Dr. med. Kateřina Dědečková (Rosolová):

  • PROTON THERAPY FOR ADULTS WITH MEDIASTINAL LYMPHOMAS: THE INTERNATIONAL LYMPHOMA RADIATION ONCOLOGY GROUP (ILROG) GUIDELINES
    Dabaja BS, Hoppe BS, Plastaras JP, Newhauser W, Rosolová K, Flampour S, Mohan R, Mikhaeel NG, Kirova Y, Specht L, Yahalom J. Blood. 2018 Aug 14 Blood 2018 :blood-2018-03-837633
  • EVIDENCE-BASED REVIEW ON THE USE OF PROTON THERAPY IN LYMPHOMA FROM THE PARTICLE THERAPY COOPERATIVE GROUP (PTCOG) LYMPHOMA SUBCOMMITTEE
    Tseng YD, Cutter DJ, Plastaras JP, Parikh RR, Cahlon O, Chuong MD, Dědečková K, Khan MK, Lin SY, McGee LA, Shen EY, Terezakis SA, Badiyan SN, Kirova YM, Hoppe RT, Mendenhall NP, Pankuch M, Flampouri S, Ricardi U, Hoppe BS.Int J Radiat Oncol Biol Phys. 2017 Nov 15;99(4):825-842. doi: 10.1016/j.ijrobp.2017.05.004. Epub 2017 Sep 21. Review.
  • PREDICTED CARDIAC AND SECOND CANCER RISKS IN HODGKIN LYMPHOMA PATIENTS TREATED WITH ADVANCED PROTON BEAM THERAPY COMPARED TO PHOTON RADIATION THERAPY. Ntentas G, Dědečková K, et al. International Journal of Radiation Oncology • Biology • Physics , Volume 99 , Issue 2 , S181 ASTRO Annual Meeting, San Diego, 2017
  • PROTON RADIOTHERAPY FOR MEDIASTINAL HODGKIN LYMPHOMA: SINGLE INSTITUTION EXPERIENCE
    Dědečková K, Móciková H, Marková J, Gahérová Ľ, Kantorová I, Ondrová B, Vondráček V, Vítek P, Kubeš J. 10th International Symposium on Hodgkin Lymphoma, Cologne, Germany, 2016 October 22-25, Abstract book available.
  • PENCIL BEAM SCANNING PROTON THERAPY FOR LYMPHOMA PATIENTS WITH MEDIASTINAL INVOLVEMENT: PRAGUE´S SINGLE INSTITUTION EXPERIENCE
    Dědečková K, Stokucova J, Móciková H, Marková J, Gaherová L, Kantorová I, Ondrová B, Vondráček V, Vítek P, Kubeš J. 55th Annual Conference of the Particle Therapy CO-Operative Group (PTCOG55), Prag 2016 May 22-28
  • PENCIL BEAM SCANNING PROTON THERAPY FOR LYMPHOMA PATIENTS WITH MEDIASTINAL INVOLVEMENT: A DOSIMETRIC STUDY AND PRELIMINARY CLINICAL DATA
    Dědečková Kateřina. 13th International Conference on Malignant Lymphoma, 17-20 June 2015 Lugano.
  • ROLE OF [18F]-FLUORO-2-DEOXY-D-GLUCOSE POSITRON EMISSION TOMOGRAPHY IN EARLY AND LATE THERAPY ASSESSMENT OF PATIENTS WITH ADVANCED HODGKIN LYMPHOMA TREATED WITH BLEOMYCIN, ETOPOSIDE, ADRIAMYCIN, CYCLOPHOSPHAMIDE, VINCRISTINE, PROCARBAZINE AND PREDNISONE
    Marková J, Kahraman D, Kobe C, Skopalová M, Mociková H, Klásková K, Dědečková K, Eich HT, Böll B, Dietlein M, Kozak T. Leuk Lymphoma. 2012 Jan;53(1):64-70. doi: 10.3109/10428194.2011.603444. Epub 2011 Aug 24
  • FDG-PET FOR ASSESSMENT OF EARLY TREATMENT RESPONSE AFTER FOUR CYCLES OF CHEMOTHERAPY IN PATIENTS WITH ADVANCED-STAGE HODGKIN’S LYMPHOMA HAS A HIGH NEGATIVE PREDICTIVE VALUE
    Markova J, Kobe C, Skopalova M, Klaskova K, Dědečková K, Plütschow A, Eich HT, Dietlein M, Engert A, Kozak T. Ann Oncol. 2009 Jul;20(7):1270-4. doi: 10.1093/annonc/mdn768. Epub 2009 Feb 19.

Ausgewählte Veröffentlichungen, die in der tschechischen Sprache publiziert wurden:

  • INDIKACE POSTMASTEKTOMICKÉ LOKOREGIONÁLNÍ RADIOTERAPIE V LÉČBĚ KARCINOMU PRSU U PACIENTEK S 1 AŽ 3 POZITIVNÍMI AXILÁRNÍMI LYMFATICKÝMI UZLINAMI / The role of radiotherapy in the treatment of malignant lymphomas – recommendations of the Czech Lymphoma Study Group / Die Rolle der Radiotherapie in der medizinischen Behandlung von malignen Lymhomen – Empfehlungen der Tschechischen Studiengruppe für Lymphome. Indikation der postmastektomischen lokoregionalen Radiotherapie bei der Behandlung von Brustkarzinom bei Patientinnen mit 1 bis 3 positiven axillären lymphatischen Knoten. Dědečková K, Betlachová L, Kubeš J. 11. Symposium Onkologie in der Gynäkologie, 2006, Tschechische Republik
  • PROTONOVÁ CHEMORADIOTERAPIE TECHNIKOU PENCIL BEAM SCANNING V LÉČBĚ NÁDORŮ HLAVY A KRKU S NUTNOSTÍ OZAŘOVÁNÍ BILATERÁLNÍCH KRČNÍCH UZLIN / Protonenchemoradiotherapie durch die Technik des Pencil-Beam-Scannings in der medizinischen Behandlung von Tumoren des Kopfes und des Halses mit der Notwendigkeit der Bestrahlung von bilateralen Halsknoten. Kubeš J, Dědečková K, Kohlová T, Vítek P, Vondráček V, Ondrová B. XXXIX. Brünner Tage der Onkologie und XXIX. Konferenz für nichtärztliche medizinische Fachkräfte, 2015, Tschechische Republik
  • PROTONOVÁ RADIOTERAPIE V LÉČBĚ NÁDORŮ CNS – KLINICKÉ ZKUŠENOSTI / Protonenradiotherapie bei der Behandlung der ZNS-Tumoren, klinische Erfahrungen. Vinakurau Š, Kubeš J, Vítek P, Dědečková K, Ondrová B, Hlaváčová A, Slavíková Š, Vondráček V. XXII. Südböhmische onkologische Tagung, 2015, Tschechische Republik
  • PROTONOVÁ RADIOTERAPIE CHORDOMŮ A CHONDROSARKOMŮ – PROVEDITELNOST, AKUTNÍ TOXICITA A ČASNÉ VÝSLEDKY: ZKUŠENOSTI PTC PRAHA / Protonenradiotherapie der Chordome und Chondrosarkome – Durchführbarkeit, akute Toxizität und erste Ergebnisse: Erfahrungen des Proton Therapy Centers in Prag. Ondrová B, Vinakurau Š, Kubeš J, Dědečková K, Kohlová T, Sepeši B, Vítek P. XXXVIII. Brünner onkologische Tage und XXVIII. Konferenz für nichtärztliche medizinische Fachkräfte, 2014, Tschechische Republik
  • PROTONOVÁ RADIOTERAPIE NÁDORŮ PANKREATU, REGIONÁLNÍ LYMFATIKA A „SETRVALÁ BEZNADĚJ“? / Protonenradiotherapie der Tumoren im Pankreas, lymphatische Region und „eine dauerhafte Hoffnungslosigkeit?“ Vítek P, Kubeš J, Vinakurau Š, Ondrová B, Dědečková K. XXXVIII. Brünner onkologische Tage und XXVII. Konferenz für nichtärztliche medizinische Fachkräfte, 2014, Tschechische Republik
  • VELMI POZDNÍ NÁSLEDKY RADIOTERAPIE – LIMITUJÍCÍ FAKTOR SOUČASNÝCH RADIOTERAPEUTICKÝCH TECHNIK / Sehr späte Nebenwirkungen der Radiotherapie – der limitierende Faktor der gegenwärtigen radiotherapeutischen Techniken. Kubeš J, Vítek P, Dědečková K, Ondrová B. Klin Onkol 2014; 27(3): 161-165. DOI: 10.14735/amko2014161.
  • PRŮVODCE PACIENTA ONKOLOGICKOU LÉČBOU-PŘÍRUČKA PRO PACIENTY / Patientenführer durch die onkologische medizinische Therapie – Handbuch für Patienten. Dědečková K, Móciková H, Chocenská E. 1. Ausgabe 2009, 128 Seiten, Hrsg. Forsapi Nutrilitera, Prag. 2. Ausgabe 2010
  • RADIOTERAPIE V LÉČBĚ KARCINOMU PRSU / Radiotherapie bei der Behandlung des Brustkarzinoms. Kubeš J, Betlachová L, Dědečková K. 16. Onkologisch-urologisches Symposium und 12. Mammologisches Symposium, 2008, Tschechische Republik
  • TECHNIKA CONCOMITANT BOOST V LÉČBĚ NÁDORŮ ORL OBLASTI – BIOLOGICKÉ ODŮVODNĚNÍ A VLASTNÍ ZKUŠENOSTI / Die Concomitant boost Technik bei der Behandlung den Tumoren in der HNO-Region, biologische Erklärung und eigene Erfahrungen. Kubeš J, Dědečková K, Pála M. 2. Seminar Brachytherapie und Technik IMRT, 2005, Tschechische Republik

Weitere Veröffentlichungen von Dr. med. Dědečková (Rosolová) hier.